Aus dem Podcast
Äpfel gelten als gesund. Aber nicht alle Äpfel sind gleich. Gerade alte Apfelsorten, wie der Holsteiner Cox, sind gesünder und sogar für viele Allergiker essbar. Das liegt an besonderen Pflanzenstoffen, die in jeder Apfelsorte anders verteilt sind.
Nur 0,5% aller Apfelsorten kann man im Supermarkt kaufen
Kürzlich stieß ich auf einen Linkedin-Beitrag über Äpfel, der mich wirklich überrascht hat. Wusstet ihr zum Beispiel, dass es weltweit etwa 7000 Apfelsorten gibt? In unseren Supermärkten finden wir davon allerdings nur 10 bis 20 Sorten.
Die erstaunliche Vielfalt der Äpfel
Wusstet ihr, dass der Ursprung aller Apfelsorten aus dem Osten des heutigen Kasachstans stammt, nahe der Grenze zu China? In dieser Region gibt es riesige Apfelwälder mit Millionen von Bäumen – ein wahres Apfelparadies!
Wer mehr darüber erfahren möchte, dem empfehle ich eine spannende Dokumentation auf ARTE.
Warum alte Apfelsorten unsere Gesundheit besser schützen
Ein besonders interessanter Unterschied zwischen alten und neuen Apfelsorten liegt in ihren gesundheitlichen Eigenschaften. Moderne Sorten wie der beliebte Pink Lady enthalten drei- bis viermal weniger Polyphenole als alte Sorten, wie der Holsteiner Cox. Aber was sind Polyphenole und warum sind sie so wichtig?

Was sind Polyphenole?
Polyphenole sind bioaktive Pflanzenstoffe, auch bekannt als sekundäre Pflanzenstoffe. Sie sind für Pflanzen zwar nicht lebenswichtig, helfen ihnen aber, sich vor Schädlingen zu schützen. Für uns Menschen haben sie dagegen zahlreiche positive Wirkungen:
- Sie wirken als starke Antioxidantien, die unsere Zellen vor Schäden schützen.
- Flavonoide, eine Untergruppe der Polyphenole, verleihen dem Apfel seine Farbe und haben entzündungshemmende Eigenschaften.
- Sie schützen unsere Mitochondrien – die „Kraftwerke“ unserer Zellen – und sind damit wichtig für den Energiestoffwechsel.
- Sie wirken antikanzerogen, indem sie krebserregende Substanzen inaktivieren und unsere DNA schützen.
Die höchste Konzentration findet sich in der Apfelschale. Deshalb sollte man den Apfel bekanntlich mit Schale essen.
Äpfel und Allergien: Welche Sorten sind wirklich verträglich?
In Deutschland leiden etwa 11 Millionen Menschen an Heuschnupfen, und rund die Hälfte von ihnen reagiert allergisch auf Obst und Gemüse – insbesondere auf moderne Apfelsorten. Ein häufiger Grund ist die Kreuzreaktion mit Birkenpollen.
Viele moderne Apfelsorten enthalten mehr Allergene und weniger Polyphenole, was ihre Verträglichkeit verschlechtert. Bei neuen Züchtungen wurden die Polyphenole unabsichtlich reduziert, damit sich der Apfel nicht so schnell braun färbt. Und das ist ein Nachteil für unsere Gesundheit und Allergiker.
Das können Menschen mit einer Apfelallergie tun
Es gibt aber auch gut Nachrichten für Apfelliebhaber mit Allergien:
- Hitze zerstört die Allergene in Äpfeln. Das bedeutet, dass Apfelkuchen oder Apfelmus oft problemlos genossen werden können.
- Alte Apfelsorten sind oft besser verträglich. Ein Tipp aus dem Linkedin-Beitrag: Sucht nach dem Holsteiner Cox, einer alten Apfelsorte, die man angeblich sogar in manchen Supermärkten finden kann. Falls ihr ihn entdeckt, lasst es mich wissen oder schreibt mir eine E-Mail.
Der BUND Lemgo hat in Zusammenarbeit mit der Charité Berlin eine hilfreiche Tabelle erstellt, die Polyphenolgehalte verschiedener Apfelsorten vergleicht und ihre Verträglichkeit für Allergiker aufzeigt. Den Link zu diesem PDF findet ihr hier.
Fazit: Wer die gesündesten Äpfel will, muss im Supermarkt genau hinschauen
Zusammengefasst: Alte Apfelsorten sind wegen ihres Polyphenolgehalts gesünder und verträglicher. Wann immer es geht, esst diese Äpfel.
Aber: bevor du keine Äpfel ist, dann beiß lieber Herzhaft in einen Pink Lady. Die mag ich auch am liebsten.
Hast du schon einmal eine alte Apfelsorte wie den Holsteiner Cox probiert? Oder kennst du vielleicht weitere Apfelsorten, die für Allergiker geeignet sind? Ich freue mich auf eure Erfahrungen und Tipps in den Kommentaren!
Was euch der NOVA-Score verrät, erfahrt ihr hier.
Auf was ihr bei Kohlenhydraten achten solltet, habe ich hier zusammengefasst.